Epidemiologie Versterben nach Trauma

 

Der unfallbedingte Tod ist die dritthäufigste Todesursache in den westlichen Industrieländern. Durch kontinuierliche Innovationen in Notfall- und Intensivmedizin konnte die Trauma-bedingte Letalität in den letzten Jahrzehnten in Deutschland deutlich gesenkt werden. Aktueller Forschungsschwerpunkt ist hierbei die klinische Therapie des Schwerstverletzten. Daten des Deutschen TraumaRegisters DGU aus dem Jahr 2009 zeigen eine weiterhin sinkende Letalität von aktuell 13,5% für alle in eine Klinik eingelieferten Trauma-Patienten. Daten zu Trauma-Patienten, welche vor Erreichen eines Krankenhauses versterben, wurden in Deutschland in den letzten Jahren hingegen nicht erhoben. In einer prospektiven Studie erfassten wir alle Trauma Toten des Jahres 2010 in Berlin. Die Mehrheit der Unfalltoten in Deutschland erreichte nicht das Krankenhaus, sodass zukünftig verstärkt notfallmedizinische Versorgungsstrukturen und -maßnahmen sowie Präventionsansätze weiterentwickelt und beforscht werden sollten. Bei 16,5% aller Verstorbenen lag ein potentiell überlebbares Verletzungsmuster vor, und penetrierende Verletzungen waren in 20% der evaluierten Fälle todesursächlich. Insbesondere solche Verletzungen könnten durch invasive Maßnahmen auch präklinisch erfolgreich behandelt werden. Die Etablierung spezialisierter Rettungsmittel mit notfallchirurgischer Kompetenz könnte eventuell zu einer Erhöhung der Überlebenswahrscheinlichkeit solcher Patienten führen.

Clinical studies: Epidemiology of traumatic death
In a pioneer study we investigated for the first time German causes and localization of all traumatic death in Berlin 2010. We detected the preclinical and critical care phase as the predominate localizations of death. Furthermore, specific injury patterns and consecutive causes of death related to period of survival after trauma was revealed and a change from the classical trimodal traumatic death distribution to a new bimodal one was discovered. The results of the study might influence road safety, trauma prevention programs, the German rescue system and critical care medicine.

 
 
Konzeption & Ausführung: kenHub