Offene Frakturen und Wundinfektionen
Der klinische Verlauf schwerer traumatischer Weichteilverletzungen wird maßgeblich durch das Auftreten von Infektionen und damit suffizienten chirurgischen und antibiotischen Therapie beeinflusst. In einer Studie untersuchten wir das Keimspektrum von Wundinfektionen schwerster Weichteiltraumata mit Suffizienz der kalkulierten Antibiotikatherapie und deren Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf. Dabei konnten wir eine hohe Inzidenz an Gram-negativen Infektionen nachweisen. Deshalb brauchen traumatische Amputationen, 3° offene Frakturen und ausgedehnte Décollementverletzungen eine adaptierte kalkulierte Antibiotikatherapie. Die gängige traumatologische Antibiotikaprophylaxe ist vor allem gegen Gram-positive Erreger gerichtet und erfasst einen relevanten Anteil der Erreger nicht. Aufgrund des nachgewiesenen Keimspektrums für die obig genannten Verletzungen empfehlen wir eine Kombinationsantibiotikatherapie aus einem Cephalosporin und einem Chinolon oder Aminoglykosid. Dies kann in Zukunft neben einer Reduktion der Infektionsrate zu einer Kostensenkung durch Reduktion der notwendigen Revisionsoperationen und Verkürzung des Krankenhausaufenthalts führen. Diesbezüglich sind weitere prospektive Untersuchungen zur Anwendung einer erweiterten kalkulierten Antibiotikatherapie notwendig. Eine Selektionierung resistenter Bakterienstämme und potentielle Arzneimittelnebenwirkungen sollten dabei berücksichtigt werden.
Pathogen spectrum in traumatic amputations and type IIIc open fractures
In a retrospective study we analysed the incidence of wound infection and concomitant pathogen spectrum in severe open fractures and traumatic amputations. We detected a shift to Gram-negative infections, especially Pseudomonas, normally not covered by the initial calculated antibiotic therapy. According to the study results we changed our calculated antibiotic regime for these patients.